IM DUNSTKREIS DER RESIGNATION – Über Modalpartikel und wie man sie vermeidet (2)

Eine Anweisung zum Abgewöhnen
Teil 2: „Ist halt so“

Wer im Internet Erklärungen zum Modal- oder Abtönungspartikel „halt“ sucht, stößt schnell auf den Begriff „Resignation“. Das sollte zum Abgewöhnen eigentlich schon reichen. Denn wer bei einem Vortrag resigniert, wird kaum zum Ziel kommen.

Modalpartikel sind nahezu immer überflüssig, und der jeweilige Satz funktioniert immer auch ohne diese Teilchen. Dennoch gibt es eine Unterscheidung zwischen möglichen und unmöglichen – also eindeutig falschen – Anwendungen.
Abtönungspartikel drücken bestenfalls eine zusätzliche persönliche Haltung, eine individuelle Stimmung zum Sachverhalt aus. Sie „tönen“ also eine an sich klare Aussage in die eine oder andere Richtung „ab“. Diese Abtönung wird übrigens fast nie in geschriebenen Texten ausgeführt, sondern nahezu ausschließlich in der wörtlichen Rede. Die Grammatikkorrektur von Microsoft mahnt solche „Füllwörter“ inzwischen sogar an.

Im Satz: „Wir müssen halt alle sterben“, verändert das „halt“ den Satz in seiner Kernaussage nicht: „Wir müssen alle sterben“. So ist das. Der Partikel fügt hier allerdings eine Art resignatives Bedauern hinzu. Im Sinne von „Ist so; kannste nix machen“.
Die Voraussetzung für dieses Bedauern ist, dass der Inhalt nicht gewünscht ist.

Nehmen wir den Satz: „Ich wollte in den Club, aber ich bin nicht reingekommen.“
Hier liegt – je nach dem Ausdruck in der Stimme – immerhin noch eine gewisse Empörung oder ein Befremden verborgen.
Wenn ich aber sage: „Ich bin halt nicht reingekommen“ impliziert das ein verbales Schulterzucken. Ich hab’s akzeptiert und konnte und kann es nicht ändern.

Das, was „halt“ passiert, muss akzeptiert werden, obwohl wir es in der Regel nicht wollen. Und das führt unter Umständen in eine gefährliche Richtung, die Sie gar nicht wollen:

Stellen Sie sich vor, die Eltern einer großen Familie wollen sagen: „Wir haben sieben Kinder“.
Sie sind eigentlich froh und auch ein wenig stolz auf die Bande. Aber aus reiner Schüchternheit garniert sie oder er diese Aussage mit einem „halt“: Also „Wir haben halt sieben Kinder“. Und plötzlich ist ein bedauernder Ausdruck von Resignation in der Information – und da möchte man dann nicht eines dieser Kinder sein.
Ist das gewollt, ist das in Ordnung. Das Problem ist aber: In den meisten Fällen werden diese Partikel unbewusst gesetzt. Sie erscheinen als reine Füllwörter und ersetzen dann nur noch den Verzögerungspartikel „äh“.

Aber die Zuhörenden registrieren nicht das Unbewusste, sondern die sich übertragende Grundhaltung.

Wer in einem Bericht mehrfach den Partikel „halt“ einsetzt, wird auf die Dauer das Interesse seiner Zuschauer verlieren.
Nehmen wir die folgende Erzählung eines Assistenzarztes:
„Wir haben den Patienten mit Verdacht auf eine Pneumonie aufgenommen und während der Untersuchung ein Lungenabszess gefunden. Der 70-Jährige hatte eine Reihe von Vorerkrankungen, und daher waren wir hochgradig alarmiert.“
Das ist die einfache, beunruhigende, aber klare Geschichte. Der Erzählende wirkt kompetent und motiviert.
Aber der Assistenzarzt hat sie leider folgendermaßen vorgetragen:
„Wir haben den Patienten halt mit Verdacht auf eine Pneumonie aufgenommen und während der Untersuchung hat sich dann halt herausgestellt, dass ein Lungenabszess vorliegt. Der 70-Jährige hatte halt eine Reihe von Vorerkrankungen, und da waren wir halt hochgradig alarmiert.“
Sie werden zugeben, dass bei so viel resignativem Grundrauschen das Vertrauen in die Kompetenz des Arztes schwindet. Zumindest scheint ihm die nötige Motivation zu fehlen.
Und wenn jemand „halt“ alarmiert ist, wirkt er halb so alarmiert, wie es notwendig wäre.
Dabei ist das in Bezug auf seine eigentliche Arbeit überhapt nicht der Fall.
Lediglich die vermaledeiten Abtönungen, als sinnloser Versuch, sich zu schützen – vor was auch immer – bewirken hier das Gegenteil und machen ihn angreifbar.
Das kommt häufig vor – und zwar meistens bei Menschen mit noch unsicherem Auftreten, oftmals Anfänger, Schülerinnen, Assistenten etc.

Wer diesbezüglich nicht an sich arbeitet, übernimmt diese Abtönungen gewohnheitsmäßig in den alltäglichen Sprachgebrauchund behält sie dort, selbst wenn er inzwischen keinerlei Scheu mehr vor dem Auftritt und der öffentlichen Rede hat. Völlig ohne Grund umgibt ihn dann ein Dunstkreis an Resignation.

In der nächsten Folge untersuchen wir, woher diese Angewohnheit kommt und wie wir sie in den Griff bekommen.

ODER SO! Über Modalpartikel – und wie man sie vermeidet (1)

Eine Anweisung zum Abgewöhnen
Teil 1: Einführung

Zugegeben, sie fallen nicht allen gleich auf, und nicht alle finden sie gleich störend. Aber wer darauf achtet, entwickelt schnell Allergien.
Ich spreche von Modalpartikeln. Oder auch Abtönungspartikeln (diese Vokabel hat es als Ratebegriff in Günther Jauchs Millionärs-Quiz geschafft).

Ich hatte mich an dieser Stelle schonmal mit einem solchen Füllwort auseinandergesetzt (siehe: „Nicht so zaghaft, Leute!)
Aber derlei Partikel breiten sich immer wieder pandemisch aus, und die bisherigen Maßnahmen der Sprachhygiene führen einstweilen nicht zur Eindämmung. Eine junge Frau aus der Kommunikationsabteilung(!) der ARD hat neulich in einem offiziellen Podcast in einem Satz drei solcher Partikel untergebracht:
„Jeder ARD-Sender hat natürlich so ein bisschen sein eigenes Profil“
Wie verschwommen müssen diese Profile sein, die nur „so“ daherkommen – und „ein bisschen“ und das auch noch „natürlich“ im Sinne von „selbstverständlich“.
Würden wir Zuhörer die klare Aussage: „Jeder Sender hat sein eigenes Profil“ nicht aushalten?

Die Mitarbeiter von StudioSeminar sind bei der Aufzeichnung von Präsentationen ständig solchen Partikeln ausgesetzt. Ohrenschutz ist nicht zweckdienlich, und zur Herdenimmunität hat es dann doch noch nicht gereicht.
Immerhin, beim Coaching unserer Kunden testen wir derzeit erfolgreich einen Impfstoff. Er funktioniert in mehreren Phasen, wirkt allerdings erst ab der zweiten und ist deshalb bei der Aufzeichnung selbst nicht zu empfehlen. Aber beim Boostern, also im nachhaltigen Training, wirkt er.
In der nächsten Magazin-Folge beginne ich eine Beschreibung.
Sie dürfen schonmal die Ärmel hochkrempeln.

Kommen Sie gut rüber

„Rüberkommen“ meint den Wechsel von einer Seite zur anderen.
Von einem Jahr zum folgenden oder auch in’s nächste Lebensjahr. Menschen aus der DDR haben „rüber gemacht“, wenn der Wechsel die Aufgabe der Heimat bedeutete. „Fährmann, hal över!“ war der Ruf, wenn einer im plattdeutschen Raum das Flussufer wechseln wollte. Gemeinsam ist allen Seitenwechseln, dass man in der Regel nur geringe Vorstellungen davon hat, wie es auf dem Weg dorthin und letztlich auf der anderen Seite aussehen wird.

Gut, wenn man da jemanden an der Seite hat, der sich auskennt, die Untiefen auf dem Weg umschiffen kann und dafür sorgt, dass man nach der Ankunft gut aussieht.

Der natürliche Auftritt vor der Kamera auf der einen Seite und seine Wirkung beim Betrachter auf der anderen ist eigentlich keine schwierige Angelegenheit, aber ohne die richtige Begleitung kann man ziemlich vom Kurs abkommen.
Die wichtigsten Regeln, damit Sie bei Ihrer Präsentation gut rüberkommen, geben wir Ihnen bei der Aufzeichnung – sozusagen „en passant“ – mit auf den Weg. Noch jeder, der mit uns eine Aufzeichnung gemacht hat, konnte davon auch auf dem weiteren Weg profitieren.

Wir bringen Sie gut rüber.

Ruhig, Brauner!

Naturgemäß können wir nicht wissen, wie sich die Entwicklung der Sprache in früheren Zeiten angefühlt hat. Aber wir glauben, der Schein trügt nicht, dass eine ähnlich schnelle Anforderungswelle innerhalb nur einer Generation wie derzeit zumindest selten vorgekommen ist.

Blicken wir zurück: Die Abschaffung der zumindest grammatikalisch höflichen Anrede noch für die Eltern („Erlauben Sie mir, zu Bett zu gehen, Mutter?“) oder der dritten Person Singular als Anrede für hierarchisch entfernte Personen („Gehe er aus dem Weg!“) dürfte sich etwas hingezogen haben.

Im Augenblick scheint sich die Entwicklung allerdings zu überstürzen. Einem apokalyptischen Walkürenritt gleich überrollen uns gefühlt täglich neue Forderungen der Sprachhygiene.

Noch wehren wir uns gegen die Vereinnahmung unserer sprachlichen Intimsphäre – namentlich des „Du“ – durch Verkaufskonzerne und ihre willigen Epigonen, die sich in unsere Familien drängen wie ungeliebte Vettern, um deren Wirtschaft es ja denn auch geht: „Kauf mir was ab, du(!) user!“, da kommt es auch schon Schlag auf Schlag hinterher:

Gerade verdauen wir, dass vertraute Begriffe unserer Kindheit, wie Neger und Zigeuner, aus dem Sprachgebrauch und auch aus historischen Texten herausgeschnitten werden wie Kevin Spacey aus Hollywoodfilmen.

Noch sind wir verblüfft, dass das Pronomen „man“ plötzlich unter Geschlechterverdacht gerät und mit dem Substantiv „Mann“ verwechselt werden kann. Und während wir noch verzweifelt nach Formen suchen, wie Frauen in unserer Anrede nicht nur selbstverständlich gemeint, sondern explizit und buchstäblich auch angesprochen werden können, da drängt sich zwischen die Leser und Leserinnen, die LeserInnen und Leser*Innen ein drittes Geschlecht, das im Wortsinn keines sein will und dennoch auf Ansprache eben noch nicht selbstverständlich ein Recht hat.

Da können einem schon mal die Pferde durchgehen. Und so kommt denn auch die Sprachpolizei auf hohem Ross daher, wie an der Uni zu Wien, wo die Vorlesenden nunmehr angehalten werden, die Student (Pause!) Innen in dieser Form tatsächlich anzusprechen.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Jeder einzelne Punkt hat seine Berechtigung, aber ich frage mich, wie viel Sprachkorrektur eine Generation unbeschadet überstehen kann. Oder besser: Wie viel Korrektur eine Sprache unbeschadet generieren kann.

Wir wissen es nicht. Jedenfalls versuchen wir, ruhig zu bleiben und bei der Lieferung diverser Argumente die jeweiligen Lieferanten voneinander entfernt zu halten, wie Wagners Walküren ihre Rosse mit den gefallenen Helden auf dem Rücken. Und wenn die eine singt: „Der Recken Zwist entzweit noch die Rosse!“ ruft die andere ihrem Streithengst zu: „Ruhig, Brauner! Brich nicht den Frieden!“

„Nicht so zaghaft, Leute!“

Das Verschleifen von Begriffen führt oft zu ihrem wahren Kern.
Wenn deutsche Politiker in den hitzigen Tagen der Regierungsbildung von „Kollision“ nuschelten, wenn sie „Koalition“ meinten, dann ist das so eine im Kern wahre Aussage im Sinne Freuds.

Auch die seltsame aktuelle Karriere der Formulierung „so’zagen“ führt den aufmerksamen Hörer in tiefere, meist unbewusste Schichten der Gefühlslage der Sprechenden.

Das zugrunde liegende Adverb „sozusagen“ kündigt ja eigentlich nur an, dass etwas anders ausgedrückt werden soll. Anders, als vielleicht zu erwarten wäre. Oder anders als die Sprechenden es normalerweise ausdrücken würden. Der Duden bietet hier alternativ das schöne Wort „gleichsam“. Er ergänzt die Bedeutung aber fairerweise um „ungefähr“ und (eleganter) „quasi“.

Wenn ich also sicher bin, dass ich einen bestimmten Sachverhalt oder einen Gedanken nicht genau ausdrücken will oder kann, dann wähle ich eine mehr oder weniger vergleichbare Formulierung. Sie wird also quasi (sic!) in Anführungszeichen gesetzt.
Es handelt sich mithin um eine bewusste Entscheidung.

Allerdings verkommt das Wort „sozusagen“ – nicht nur in seiner verschliffenen Form „sozagen“ – derzeit zum Abtönungspartikel.

Ständig weigern sich Menschen, präzise zu formulieren, was sie meinen. Und selbst wenn sie meinen, was sie sagen, wird sicherheitshalber ein „sozagen“ drangeklebt, um zu signalisieren, dass man jedenfalls unschuldig ist, falls irgendwas politisch inkorrekt sein sollte oder irgendwelche Gefühle verletzt werden könnten.

Das ist wie Fahrstuhlmusik. Man hört Watte: Also quasi, irgendwie in die Kladde gesprochen, sozusagen eben halt nichts – außer so … Zagen.

Eine „lässige Steigerung“ erfährt der Partikel, wenn er – nahezu an ein Tourette Syndrom erinnernd – in der minimalistischen Variante „sagen“ regelmäßig ohne Zögern in den Dia- oder Monolog geschoben wird, wie ich das gerade in einem Radio-Interview gehört habe: „Diese – sagen – Zuspitzung müssen wir nicht – äh – sagen – zulassen.“

Im Coaching vermitteln wir unseren Referenten, dass Zaghaftigkeit nur sehr selten ein probater Weg ist, Inhalte zu vermitteln. Die klare Aussage eines Menschen, der weiß, was er sagt, und dazu auch steht, ist eine der wesentlichsten Voraussetzungen für Aufmerksamkeit.

Dabei kann das bewusst gewählte und deutlich gesprochene „sozusagen“ – maßvoll eingesetzt – sogar ein gutes Mittel sein, diese Aufmerksamkeit zu steigern. Denn ich führe den Zuhörenden ja mindestens zwei Möglichkeiten der Formulierung gleichzeitig vor:
Einmal die von mir ausgesprochene und bewusst in „sozusagen-Klammern“ gesetzte Variante. Und parallel provoziere ich ihre Vorstellungskraft, was denn die alternative Formulierung wäre, wenn man es „üblich“ oder „direkt“ oder einfach nur „anders“ sagen würde.

Video-Seminare übertragen kein Corona Virus!

Virus Undercover: Träger sind Überträger.
Das hinterhältige Virus Sars-Cov-2 (vulgo: Coronavirus) kann sich quasi verstecken. Es hat zunächst – wenn es sich nur im Mund-/Rachenraum ansiedelt – noch keinen spürbaren Effekt. Auch und gerade die neuste Mutation „Omikron“ nicht. Die Trägerin merkt nichts, und sie fühlt sich nicht krank. Erst wenn das Virus zum Beispiel in die Lunge gelangt, rebelliert das Immunsystem. Dann zeigen sich die Krankheitssymptome. Ob heftig oder nicht, das kommt auf das individuelle Immunsystem an.
Diese Undercover Phase ist der entscheidende Faktor, der aktuell zu so starken Reaktionen der Kontaktvermeidung führt!
Denn auch wenn der Erreger noch nichts erregt: Er kann dennoch auf den üblichen Wegen zum nächsten Wirt wandern. Also zur Nachbarin, zur Kollegin oder zum Nebenmann. Die Übertragungswege sind bekannt: Direkte „Tröpfchen“, indirekte Aufnahme über die Hände oder andere Berührungen, und von dort aus durch Reiben der Augen oder Nase direkt in den eigenen Körper. Deshalb die ständige Aufforderung zum Händewaschen!
StudioSeminar hat Mitte 2020 den Vortrag unserer Kundin, der Lungenfachärztin und Hygienikerin Frau Dr. Huggett, aufgezeichnet mit aktuellen Informationen zum Thema.


Und angesichts einer Phase, in der jeder direkte Kontakt überlegt werden muss, bleibt uns bei der Betrachtung und dem Vertrieb unserer Videos immerhin die beruhigende Erkentnis: Video-Seminare übertragen das Virus jedenfalls nicht!

Auge in Auge

Zoome, Teams und Konsorten –
5 Regeln zu Präsentationen und Meetings in Corona-Zeiten

Das Online-Meeting ist inzwischen nicht mehr zweite Wahl, sondern Standard. Umso wichtiger, dass hier ein paar Regeln im persönlichen Verhalten eingehalten werden, denn die meisten werden gemerkt haben:
Ein Online-Meeting braucht nicht weniger, sondern oft sogar mehr Aufmerksamkeit als ein persönliches Zusammentreffen.

1.) Bereiten Sie sich technisch vor!
Machen Sie sich mit der Technik Ihres Programms vertraut, bevor Sie es benutzen. Lernen Sie auch neue Dinge durch Anleitungen. Man kann viele Probleme auf die Technik schieben – oft steht dahinter aber der Mangel an Know-How.

2.) Bereiten Sie sich inhaltlich vor!
Stürzen Sie nicht in ein Online-Meeting, indem Sie zuerst Ihre Unterlagen auf Ihrem Rechner zusammensuchen müssen, während Ihre Kollegen bereits auf Sie warten.

3.) Bewahren Sie Haltung!
Das Home-Office findet im privaten Raum statt. Auch wenn Sie alleine dort vor Ihrer Webcam oder auch nur dem Mikrophon sitzen: Beim Online-Meeting sind Sie eben nicht mehr alleine. Sie haben Gäste.
Also verhalten Sie sich auch so.

4.) Bleiben Sie präsent!
Schon bei persönlichen Begegnungen oder Meetings vergiftet der ständige Blick auf das Smartphone die konzentrierte Atmosphäre.
Jemand, der nicht „voll anwesend“ ist, hört auch nur „mit halbem Ohr“ zu. Das Thema, um das es geht, lässt sich schneller gewinnbringend abarbeiten, wenn alle konzentriert bei der Sache sind.

5.) Stellen Sie sich Ihre Partner vor!
Der Kontakt über ein Medium verwischt immer das Bild, das wir von unserem Gegenüber erhalten. Die sensible Wahrnehmung, die wir bei der persönlichen Begegnung auf mehreren Ebenen nutzen können, löst sich online in digitale Bestandteile auf. Umso wichtiger ist es, ihrem Partner die volle Aufmerksamkeit aller vernetzten Sinne zu schenken. Versuchen Sie, Ihr Gegenüber zu „lesen“.

Darf ich Dir das „Sie“ anbieten?

Ein Angebot kann man ablehnen. Üblicherweise.
Für die Angebote der „coolen“, „hippen“, „jungen“ Marktbeherrscher wie IKEA, SHARE NOW oder Apple gilt das nicht. Ich haben’s versucht. Mein Wunsch, mangels persönlicher Kontaktaufnahme auf das „Du“ zunächst zu verzichten, wurde abschlägig beschieden. Beziehungsweise zu den Entscheidern, die mir durch das „Du“ nah sein wollen, durfte ich garnicht vordringen.
Sprachlich besteht seither kein Unterschied, ob ein Buchungssystem mit mir redet oder meine Tochter.
Ich persönlich empfinde das „Du“ als ein wertvolles Kommunikationsgut – vorbehalten der Familie und denen, mit denen man es gemeinsam beschließt. Das ist dann ein nächster Schritt, eine Entwicklung und ein kleiner Prozess, den man gemeinsam erlebt.
Diese kostbare Bereicherung der Sprache sollte nicht auf dem Marketingbasar verramscht werden.
Wenn Konzerne uns duzen, sind sie „Freunde“ sein, weil sie uns etwas verkaufen wollen.
Wir duzen unsere Kunden erst, wenn wir Freunde geworden sind.